BA2 – I AM A MEME 2.0

#Memes #Copies #Sampling #Authorship #Remix #CulturalCoding #OnlineCommunities

 

Im Sinne unseres Jahresthemas ‘ALL AT ONCE’, untersuchen wir in diesem Semester einmal mehr das Phänomen der Meme-Kultur und die Möglichkeiten ihrer Anwendung auf die architektonische Gestaltung.

THEMA: MEME CULTURE

Durch die voranschreitende Präsenz digitaler Räume in Gestalt sozialer Medien, hat sich ein Großteil unserer sozialer Aktivitäten in virtuelle Sphären verlagert. Dabei sind Memes zu einer der kreativsten und lebendigsten Sprachen digitaler Kommunikation im 21. Jahrhundert geworden. Durch die Kulturpraxis des Kopieren, Sampeln, Überlagern, Recodieren und Sharen, werden Memes zu Assemblagen soziokultureller Artikulation.

Memes arbeiten sich dabei immer an kulturell vorgeformten Dingen und Inhalten ab. Durch Intertextualität und Dekontextualisierung als Grundprinzip werden neue Bedeutungsbezüge aus Referenzen und Querbezügen assembliert, geschichtet, überlagert und immer wieder neu arrangiert.

In diesem Entwurfsstudio werden wir uns gemeinsam das Produktionsmodell der Memekultur als Transformationsmethode ikonografischer Bauten aneignen und uns so einer spekulativen Architekturpraxis im Zeichen der gegenwärtigen Internet- und Kommunikationskultur annähern.

EXPERIMENT & METHODE I: SAMPLING

Dabei legen wir besonderen Schwerpunkt auf die Methodik des “Sampling”. Nach Eduardo Navas verstehen wir unter “Sampling als Akt … im Grunde das, was bei jeder Form der mechanischen Aufzeichnung stattfindet – ob man nun kopiert, indem man ein Foto macht, oder indem man einen Teil eines Objekts oder Subjekts entnimmt, wie zum Beispiel einen Teil eines Blattes, um es unter dem Mikroskop zu untersuchen.”

Das Subjekt unserer Untersuchung wird dabei eine Reihe ikonografischer Architekturen sein, die wir Schritt für Schritt sezieren, um ihre Qualitäten im Detail und in der Tiefe zu studieren, diese freizustellen und anschließend in eine kollektive Datenbank einzuspeisen, welche uns als Gestaltungsgrundlage neuer architektonischer Spekulationen dient.

EXPERIMENT & METHODE II: ARS COMBINATORIA

Das Konzept der Ars Combinatoria spielt im zweiten Schritt eine zentrale Rolle. Max Bense erkennt, dass im Akt des Kombinierens an Stelle der reinen Erkenntnis die
Einbildungskraft getreten ist und sieht darin einen von Grund auf experimentellen Vorgang der “kleine Modelle einer anderen Art und Weise die Dinge zu sehen” schafft. Der Designprozess als kreatives Kombinieren verschiedener Samples der Datenbank wird vor allem durch ein serielles und kopiehaftes Arbeiten geprägt; ein spielerischer Umgang mit der Komposition von Geometrie, Textur, Ornament, Objekt und Funktion steht dabei im Vordergrund. Impulsivität und Naivität als Entwurfskatalysatoren tragen bestenfalls zu einer erfrischenden Authentizität bei.

EXPERIMENT & METHODE III: STAGING

Das dritte Glied in der methodologischen Kette bildet das Konzept des ‘Staging’. Die nun mittels Sampling and Ars Combinatoria erdachten Architekturen werden in
diesem letzten Schritt kontextualisiert. Sie werden in eine Situation eingebettet, um so die Originalität und Aussage des solitären Projektes wieder in Bezug zum großen Ganzen der (Mainstream)-Gegenwart zu setzen.

Diese Kontextualisierung bezieht sich dabei auf das Erproben der Entwürfe in unterschiedlichsten räumlichen Gegebenheiten, als auch auf die gezielte Transformation
des Gebäudestils in Bezug auf ausgewählte Communities, welche sich schlussendlich den spekulativen Entwurf in räumlichen “Mikronarrativen” aneignen werden.

Betreuung:

Dominic Schwab, Uwe Brunner

Credits Studierende: Theresa Pohl, Julia Muschler

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