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I AM A MEME (E2)

I AM A MEME

#Meme #CulturalCoding #Sampling #Copy #Authorship #Recoding #PoorImage #RethinkingTypologies


Im Sinne unseres Jahresthemas – it ́s all part of the game -, untersuchen wir in diesem Semester das Phänomen der Meme-Kultur und die Möglichkeiten ihrer Anwendung auf die architektonische Gestaltung.

Durch die Kulturpraxis des Kopierens, Samplings, Mischens, Recodierens und Sharings, werden Memes zu Assemblagen des kulturellen Ausdrucks und während sich ein Großteil unserer sozialen Aktivitäten in virtuelle Sphären verlagert hat, sind Memes zu einer der kreativsten und lebendigsten Formen digitaler Kommunikation in den letzten Jahren geworden.

Heutzutage sind Memes ein großartiges Werkzeug, um sich die Realität anzueignen. Sie sind nicht losgelöst von gesellschaftlichen Verhältnissen, sondern spiegeln diese in mehrfacher Hinsicht wider. Soziale Zustände werden oft durch memetischen Output sichtbar gemacht.

Memes arbeiten sich immer an kulturell vorgeformten Dingen und Inhalten ab. Mimetisch ist meist ironisch und oft spielerisch. Mit der Intertextualität als Grundprinzip werden neue Bedeutungsbezüge aus Referenzen und Querbezügen assembliert, geschichtet, überlagert und immer wieder neu arrangiert.

Memes sind Werkzeuge, Realitäten nicht nur sichtbar zu machen, vielmehr sie zu erweitern.

In diesem Semester werden wir uns das Produktionsmodell der Memekultur als Transformationsmethode ikonografischer Architekturrealitäten aneignen und uns so einer spekulativen Architekturpraxis im Zeichen der gegenwärtigen Internet- und Kommunikationskultur annähern.

Ganz nach postmodernem Vorbild erarbeiten wir uns zu Beginn durch die Methode des ‚Samplings‘ ein architektonisches Grundvokabular.

Dieser Katalog wird dann mit den Eigenheiten diverser Communities oder Subkulturen kollidieren, um eine neue Architektursprache zu provozieren, die referentiell auf eine Schichtung an tektonischen, dekorativen und funktionalen Elementen zurückgreift.

Der Designprozess wird dabei durch ein serielles und kopiehaftes Arbeiten geprägt; die Frage der Autorenschaft tritt mehr und mehr in den Hintergrund, bis sie sich zum Ende des Semesters im Kollektiv der Gruppen aufzulösen scheint. Ein spielerischer Umgang mit der Komposition von Geometrie, Textur, Ornament, Objekt und Funktion steht dabei im Vordergrund. Impulsivität und Naivität als Entwurfskatalysator tragen bestenfalls zu einer erfrischenden Authentizität bei.

Zum Ende des Semesters werden wir die entstandenen Architekturen kontextualisieren, sie in eine Situation einbetten, um so die Originalität und Aussage des solitären Projektes wieder in Bezug zum großen Ganzen der (Mainstream)-Gegenwart zu setzen.

Genau wie die Kulturpraxis der Memes, wird Architektur so zum Spiegelbild der Gegenwart und ist dadurch wieder in der Lage als Gradmesser unserer Zeit eine distinktive Eigenständigkeit zu erreichen. Letztendlich geht es dieses Semester also vor allem auch um eine ‚Style Genesis‘‘ und die Fähigkeit diese zu artikulieren.

Image base © 1972 Learning from Las Vegas, Robert Venturi / Denise Scott Brown / Steven Izenour

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